38-jährige Patientin, die sich in der 31. SSW befand, klagte zwei Tage lang über Oberbauchbeschwerden und Erbrechen. Bei Aufnahme in der Frauenklinik hatte die Patientin einen erhöhten Blutdruck, welcher medikamentös behandelt wurde. Wenig später wurde die Patientin krampfend aufgefunden.
Klinisch und röntgenologisch zeigte sich ein ARDS*
Die Patientin wurde aufgrund von Blutdruckwerten um 200mmHg, Oberbauchbeschwerden und Erbrechen im Oktober 2008 in der Frauenklinik am Universitätsklinikum Dresden aufgenommen. Nachdem der Bluthochdruck mit entsprechenden Medikamenten behandelt wurde, fing die Patientin wenig später an zu krampfen. Während der Umlagerung übergab sich die Patientin massiv und es folgte ein Atem- und Herzkreislaufstillstand. Die Patientin wurde sofort an ein Beatmungsgerät angeschlossen und reanimiert. Nach ca. 2 Minuten konnte der Herzkreislauf wiederhergestellt und stabilisiert werden. Aufgrund der unzureichenden Sauerstoffzufuhr wurde gleichzeitig das Kind der Patientin per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Der Kreislauf der Patientin stabilisierte sich, woraufhin eine Verlegung auf die anästhesiologische Intensivstation erfolgte.
Unmittelbar nach der Operation wurde eine Lungenspiegelung durchgeführt. Diese zeigte das Bild eines ARDS*. Ein weiteres Bild zeigte einen hypovolämischen Schock, der durch einen starken Flüssigkeitsverlust entsteht und dazu führt, dass die Menge des in den Gefäßen zirkulierenden Blutes abnimmt. Durch eine gezielte Therapie konnte dieser beherrscht und therapiert werden. Der Zustand der Patientin verbesserte sich zunehmend. Sie erhielt eine entsprechende Lagerungstherapie, wodurch die Beatmungsinvasivität reduziert werden konnte. Aufgrund der stabilen Werte erfolgte eine erste Entwöhnung vom Beatmungsgerät. Dabei kam es jedoch zu einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur, woraufhin die Patientin erneut an das Beatmungsgerät angeschlossen werden musste. Nach erneuter Lagerungstherapie und einer regelmäßigen Entwöhnung vom Beatmungsgerät konnte die Patientin im November 2008 wieder selbstbestimmt atmen. Seit diesem Zeitpunkt war die Patientin wach und es zeigte sich weder sensorisch noch motorisch ein neurologisches Defizit.
Wir wünschen ihr alles Gute!
*ARDS = Als Acute Respiratory Distress Syndrome wird die massive Reaktion der Lunge auf verschiedene schädigende Faktoren bezeichnet.